Das Nashorn-Waisenhaus „Care for Wild Rhino Sanctuary“ gleicht einem Hochsicherheitstrakt. Kein Wunder: Hier leben über 60 junge Nashörner, deren Mütter allesamt von Wilderern getötet wurden. 430 Mitarbeiter kümmern sich inzwischen um die Tiere, über die Hälfte gehört zum Security-Personal, denn gewissenlose Wilderer versuchen selbst die Hörner dieser geretteten Babys zu bekommen. Gegründet wurde die Auffangstation von einer bemerkenswerten Frau: Petronel Nieuwoudt. Sie war früher Teil einer Anti-Wilderer-Einheit und jedes Mal besonders entsetzt, wenn bei ihren Einsätzen in den Nationalparks ein Nashorn-Baby neben seiner toten, blutüberströmten Mutter stand und dann in der Regel von den südafrikanischen Rangern getötet werden musste. Das war die Initialzündung für „Care for Wild“, das inzwischen die größte Einrichtung ihrer Art weltweit ist. Lange wurde mit der Milch für Nashorn-Babys experimentiert, eine Medizin-Unit aufgebaut und bei Notfall-Einsätzen kommt inzwischen teilweise sogar ein Hubschrauber zum Einsatz. Alles, um wenigstens die Babys zu retten. Mit großem Erfolg: Im Februar 2022 wurden die ersten beiden Nashörner in der Station geboren von Müttern, die selbst einmal gerettet und mit der Flasche aufgezogen wurden.

Der Grund für das massenhafte Abschlachten der Nashörner in Afrika liegt in der Nachfrage nach Nashorn-Horn. Es gilt in der traditionellen chinesischen Medizin als angebliches „Wundermittel“ für allerlei Krankheiten, zudem steigt die Nachfrage nach in Scheiben geschnittenem Nashorn als „Souvenir“ und Statussymbol in Südostasien. Dadurch werden extrem hohe Preise für das illegal beschaffte Horn bezahlt – zulasten der Tiere und ihrer Beschützer, die teils ihr Leben aufs Spiel setzen, um die verbliebenen Nashörner zu retten. Christian Ehrlich und Frank Elstner von „Promis für Tiere“ besuchten Petronel Nieuwoudt an diesen ganz besonderen Ort im Jahr 2019 und unterstützen das Projekt seit dem regelmäßig.